In dieser Gruppe und in vielen anderen Dropshipping/eBay/Amazon Gruppen ist dieses Thema ein Dauerbrenner und beschäftigt früher oder später jeden einmal, welcher Zahlungen abwickelt über PayPal.
PayPal ist mit Abstand die beliebteste Zahlungsmethode im DACH-Raum und darum wollen auch die (meisten) Online-Shop Betreiber, PayPal ihren Kunden anbieten.
Nach Zahlen von statista (2019) werden etwa 80 % aller Zahlungen per PayPal getätigt.
Aber wie sieht es in der Realität aus? Oder anders gefragt, decken sich die Zahlen der Statistik, mit den Zahlen aus unseren 350 Shops, welche wir für Kunden im DACH-Raum betreiben? Fast...
Die meist benutze Zahlungsmethoden
- Per Rechnug
- Twint (nur CH)
- PayPal
- Postfinance Card (nur CH)
- Kreditkarte
- SOFORT
- usw.
PayPal ist also wichtig für einen Shop-Betreiber. Viele Shop-Betreiber (primär die Dropshipper) haben aber das Gefühl, dass sich PayPal gegen sie verschworen hat und ganz „böse“ ist 😉
Warum ist das so?
- PayPal behält Geld als Reserve
- PayPal sperrt Accounts und gibt das Geld erst nach 180 Tage frei
- PayPal Support ist nicht sehr kommunikativ
Schauen wir uns die Gründe mal im Detail an.
PayPal behält Geld als Reserve
Bei neuen Accounts, unvalidierten Accounts oder Accounts, wo der Umsatz rasant steigt, passiert es regelmäßig, dass PayPal das Geld „einfriert“. Meistens 21 Tage, manchmal 90 Tage und manchmal sogar für 180-210 Tage - erst dann ist es wieder verfügbar für den Online-Shop-Betreiber. Vor allem bei Accounts, wo es viele Kundenreklamationen gab oder welche Produkte wie Elektronik verkaufen, wird das Geld (meistens) länger einbehalten.
PayPal sperrt Accounts
PayPal sperrt manchmal „ohne Gründe“ Accounts. Das hört man oft. Meistens stellt sich dann jedoch heraus, dass es schon Gründe gab. Das können viele Kundenreklamationen sein, fehlende Tracking-Nummern, Verkauf von nicht erlaubten Produkten oder/und Copyright geschützte Produkte. Wenn ein Account gesperrt wird, bleibt das Geld „eingefroren“ für eine bestimmte Zeit. Meistens sind das 180 Tage.
PayPal Support
Davon kann auch ich ein Lied singen. Das kann man eigentlich fast kein Support nennen. Es gibt zu 90 % eine Standard-Antwort per E-Mail. Diese passt wiederum 50 % nicht zur Frage. Ich habe keine Ahnung, ob das Menschen sind oder ein Reply-Bot. Jedenfalls ist es schwierig, Probleme gelöst zu bekommen. Das ist der einzige Punkt, wo auch mich (manchmal) nervt.
Wie kann ich das verhindern?
Sei fair zu PayPal, dann ist PayPal fair zu Dir!
Wir haben viele Shops, welche PayPal nutzen und sehr hohe Umsätze machen... Und ich kann Dir sagen, wir hatten fast nie Probleme mit PayPal. Natürlich, es kommt auch mal vor, dass Geld nicht nach ein paar Tagen freigegeben wird, sondern es mal ungefähr 21-60 Tage dauert, aber eine längere Einschränkung hatten wir bisher nie. Außer der Shop (der Kunde) hatte es „verdient“, weil er etwas getan hat, gegen deren Policy.
PayPal gibt mein Geld nicht frei!
Ruhig Blut. Ruhig Blut. Das ist völlig normal und musst Du in Deinem Business einkalkulieren und Reserven dafür haben, solange es nur die 21-60 Tage sind. Ich verstehe nicht, warum sich die Online-Shop Betreiber darüber so aufregen. Denn in vielen anderen Business ist das völlig normal.
Beispiel: Meine Firma. Wir bauen einen Online-Shop für einen Kunden, wir programmieren ein Portal-System, eine Mobile-App etc. Dort gehen wir auch in Vorleistung. Sprich, wir fangen an, zu programmieren. Damit habe ich Lohnkosten, Miete, Steuern & Co. und Rechnung, welche ich zu bezahlen habe. Die Zahlung des Kunden wird mir erst nach einer bestimmten Zeit im Projekt (teilweise) bezahlt. Und dann habe ich auch noch eine Zahlungsfrist von 30 bis 60 Tage (je nach Kunde).
Ja, aber... Was kann ich noch dagegen tun?
- Ein Geschäftskonto nutzen und dieses validieren
- Tracking-Nummern von jeder Bestellung an PayPal liefern. Das vergessen oder wissen viele Online-Shop Betreiber nicht. Das ist vor allem am Anfang wichtig! So wird das Geld 2-3 Tage später freigegeben, wenn die Lieferung nach Tracking beim Kunden angekommen ist. Das bedeutet, Du brauchst zwingend einen Lieferanten und eine Versandmethode, welche Dir Tracking-Informationen liefert!
- Keine oder wenige Disputes von Kunden haben. Also Lieferzeiten sauber kommunizieren, nicht verstecken im Shop, Tracking an den Kunden senden, ehrliche und zeitnahe Kommunikation, sollte es Probleme geben.
Punkt 1 sollte klar sein. Beim Punkt 2 höre ich schon viele Dropshipper „jammern“.
Sind die verrückt?! Ich kann doch nicht jede Tracking-Nummer von Hand bei PayPal eintragen?
Sollst Du auch nicht, denn dazu gibt es Tools 😀
‼ Update 2023: Die vorgestellte App funktioniert leider nicht mehr für neue Kunden. Auch der Support hat bisher auf meine Anfragen nicht reagiert. Dennoch gibt es alternative Apps, die Du im Shopify App Store finden kannst. Ein wichtiger Hinweis: Es könnten Probleme hinsichtlich der DSGVO auftreten. Du weißt möglicherweise nicht, wohin Deine Kundendaten gesendet werden, da die meisten dieser Betreiber obskure Firmenstrukturen im Ausland besitzen.
Da die meisten von Euch wohl Shopify benutzen, stelle ich Euch eine Lösung vor. Und zwar die App PayPal Tracking Autopilot*. Warum diese App und keine andere wie Trackipay? Ganz einfach. Weil man bei dieser App weiß, wer dahintersteckt und es eine deutsche Firma ist. Und wie ihr wisst, mag ich EU-Supplier und Services & Produkte aus der EU.
Was ist PayPal Tracking Autopilot?
Es ist eine Shopify App. Trägt eine App oder der Shop-Betreiber die Tracking-Informationen ein, wird die App aktiv. Sie überträgt sofort die Daten zu PayPal. Auch größere Datenmengen wie 1000 Tracking-Infos können easy gehandelt werden. Du als Online-Shop Betreiber muss gar nichts tun. Wenn Du den Shop schon länger am Laufen hast, kannst Du auch alle bestehenden Bestellungen mit PayPal nachsynchronisieren. Diese Funktion ist toll!
Was ist an PayPal Tracking Autopilot besonders oder anders?
Da die Firma in Deutschland ist, wird DSGVO/GDPR eingehalten. Auch ist die App sicherer als andere Lösungen, denn bei dieser App hat niemand Zugriff auf Deine Daten. Es werden nur die Transaktionsdaten gespeichert. Kein Mensch hat Zugriff auf Deinen Online-Shop oder PayPal-Account. Bei anderen Apps wird teilweise manuell gearbeitet und das ist weniger sicher und dauert viel länger. Die Daten werden im Gegensatz zu anderen Anbietern nicht in Stunden oder Tagen, sondern in wenigen Sekunden übertragen und das 24h am Tag.
Was kostet mich der Spaß?
Die ersten 50 Bestellungen/Trackings pro Monat sind kostenlos. Danach kostet eine Transaktion zwischen 0.07-0.13 $ - je nach Plan.
Weitere Informationen zur App gibt es hier* zu finden. Die Website ist auf Englisch, der Support spricht jedoch Deutsch und die Firma ist in Deutschland.
Bei Fragen könnt Ihr Euch gerne direkt an Sebastian Gauck wenden, er ist auch hier in der Gruppe.
PS: Und auch für WooCommerce gibt es Lösungen wie das Plug-in Order Tracking for WooCommerce.
Paypal sperrt (grundlos) Accounts?!
Das passiert meistens dann, wenn der Account neu eröffnet worden ist und Du zu schnell zu hoch skalierst. Dann kann es passieren, dass Dir der Account komplett gesperrt wird aus Sicherheitsgründen. In diesem Fall lässt PayPal mit sich reden. Und das klappt auch meistens via dem Support. Es gibt auch die Theorie, dass man PayPal vorher mitteilen sollte, dass man ein „Winner“ gefunden hat und dass viel mehr Umsatz hereinkommen wird. Ob das etwas nützt, kann ich nicht bestätigen, schaden kann es sicher nicht.
In den meisten Fällen ist die Sperre jedoch berechtigt. Dafür sind meistens nicht erlaubte Produkte schuld daran oder Produkte, welche Copyright geschützt sind oder Logos darin verwendet werden (POD etc.) welche geschützt sind. Oder es gibt massiven Disputes durch Lieferprobleme, Kundenzufriedenheiten etc. und dann macht PayPal den Account dicht. Da kannst Du auch nicht viel machen dagegen.
Klar, Du kannst jetzt versuchen, einen weiteren Account zu machen, mit einem anderen Konto dahinter etc. Aber wenn Du die Ursachen nicht behebst, wird dieser Account auch wieder gesperrt werden. Das wird ein „Katz und Maus“ Spiel... Und ein seriöses Business sollte man nicht darauf aufbauen. Es gab auch Leute, die sind dann mit einem Anwalt gegen PayPal vorgegangen, um das Geld „herauszubekommen“. Ich kenne persönlich keinen Fall, wo das etwas genützt hat. Denn das steht ganz klar in den AGB von PayPal und diese hast Du akzeptiert.
Der "schlechte" PayPal-Support
Tja, da kann ich Dir leider auch nicht viel helfen 😊
Hier hilft nur Geduld, Tee trinken und sich nicht aufregen und immer trotzdem immer freundlich bleiben. Was hilft ist auf Englisch zu schreiben, so bekommst Du schneller eine Antwort. Jedenfalls ist das meine Erfahrung.
Wie sind Deine Erfahrungen mit PayPal? Wie viele Kunden von Dir bezahlen mit PayPal? Hast Du schon einmal versucht Deinen Online-Shop, ohne PayPal zu betreiben und was sind/waren die Auswirkungen davon? Lass es uns in den Kommentaren wissen!
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