Seit ein paar Jahren hört man überall, dass Video-Ads "the way to go" ist. Durch ganzen TikTok-Hype und UGC-Videos wird diese Trend noch verstärkt.
Aber ist das richtig?!
Nein. Es ist eher so, dass es vor allem Anfänger verwirrt. Und wir sehen auch immer wieder, dass schon erfahrene Online-Shop-Betreiber, Ad-Agencys und sonstige Marketing-Leute - den Fokus immer mehr auf Video-Ads setzen und damit je nach Fall, einen großen Fehler machen.
Die verschiedenen Ad-Formate

Auf der Illustration fehlen die Story-Ads & Co. Eine komplette Übersicht aller Ad-Formate findest Du hier und den Unterseiten dort.
Grund #1: Der Einfluss auf das Targeting
Das wissen viele Werbetreibende gar nicht! Ist aber ein wichtiger Punkt!
Beispiel 1
Du verwendest ein Video-Ad. Du targetierst komplett Broad. Instagram und Facebook. Ohne jede Interessen.
Problem 1: Niemals dieselben Ads verwenden für Facebook & Instagram. Außer die Kombination FB & Instagram Storys. Sonst musst Du die Video-Ads immer anders aufbauen. Passend zum Stil der Plattform.
Problem 2: Der Algorithmus targetiert Dein Video-Ad jetzt an Personen, welche sonst viel mit Videos interagieren (Videos, Storys, Reels etc.). An andere Personen wird Dein Video-Ad weniger oder gar nicht ausgespielt - und Du verpasst damit diese (vielleicht besser passenden) Käufer.
Beispiel 2
Du verwendest ein Carousel-Ad oder ein Bild-Ad. Du targetierst diese auf eine detaillierte Zielgruppe. Sagen wir mal Katzen, Hunde, Katzenfutter und Hundefutter.
Problem: Der Algorithmus targetiert Dein Carousel-Ad oder ein Bild-Ad jetzt an Personen in den gewählten Interessen, welche sonst viel mit diesem Werbeformat interagieren. Personen, welche jetzt in die obige Gruppe gehören (also eher Videos anschauen), wirst Du damit wieder verpassen.
Die Beispiele könnte man nun beliebt weiterführen. Aber ich denke, Du hast verstanden, was ich damit aussagen will.
Grund #2: Die Zielgruppe
Jedes Werbemittel hat seine Zielgruppe. Und es gibt Zielgruppen, welche nicht Video-Affin sind. Dasselbe gilt jedoch auch für die Bilder-Ads, Carousel-Ads usw.
Sprich. Zusätzlich zum Targeting von Facebook & Instagram selbst, kommt es auch auf die Zielgruppe/Personen an, welche Ad-Formate sie bevorzugen und damit interagieren - oder sie einfach links liegen lassen! Das wiederum bedeutet tiefere oder eben höhere Werbekosten.
Ein Teil davon erledigt der Algorithmus. Aber nicht alles davon.
Grund #3: Die Produkte
Nicht alle Produkte sind gleich gut geeignet für Video-Ads und vor allem UGC-Ads. es gibt Produkte, welche sich häufiger verkaufen, durch andere Ad-Formate. Das können Bilder-Ads sein oder andere Formate.
Bedeutet? Du solltest bei einer neuen Werbekampagne immer ALLE verschiedene Werbemittel durchtesten. Erst dann weißt Du WIRKLICH, welche Ad-Formate performen - und welche nicht. Und wir waren mehrfach überrascht von den Ergebnissen.
Grund #4: Weniger Konkurrenz
Und dadurch weniger Werbekosten. Da aktuell (fast) alle Video-Ads schalten, sind die Werbekosten günstiger für Bilder-Ads. Solltest Du merken, dass Bilder-Ads & Co. für Dich nicht funktionieren? Halb so schlimm. Die gesammelten Daten kannst Du weiter verwenden für Retargeting- oder LLA Kampagnen.
Wozu diesen Mehraufwand?
Das sind doch nur ein paar Prozente. Warum sollte ich mir diese Mehrarbeit antun?! Tja. Das haben wir am Anfang an auch geglaubt. Das Learning? Wir lagen damit komplett falsch! 😁
Der Nachteil?
Wenn Du Bilder-Ads & Co. schaltest, hast Du fast keine Onsite-Daten mehr. Bei Video-Ads kannst Du sehr bequem Retargeting-Kampagnen machen, mit den Facebook Onsite-Daten.
Und das solltest Du auch unbedingt tun. Denn IOS14+ kann diese Daten nicht blockieren und diese sind 365 Tage verfügbar! Die Anleitung dazu, wie das funktioniert, kannst Du in diesem Artikel lesen.
Bei Bilder-Ads ist das nicht möglich. Dort musst Du schauen, dass Du ein sauberes Facebook-Tracking im Einsatz hast, welches aktuell nur noch mit Google Analytics UTM-Kampagnen-Tracking und/oder externen Tools wie Adverfly möglich ist.
Wie kann ich gute Bilder-Ads erstellen?
Wir haben nicht alle Zeit, hunderte von Stunden in Photoshop & Co. zu investieren, um das Teil zu verstehen. Mal abgesehen von der teuren Lizenz.
Aber es gibt Alternativen. Zum Beispiel Canva.com. Es eignet sich perfekt, um Bilder-Ads (und viele weitere Formate) zu erstellen.