Eigentlich wollte ich das Thema "Coaches" sein lassen und mich auf die eigene Projekte konzentrieren. Aber ich konnte es nicht sein lassen... Ich liebe Daten! 😍
Und das Gute daran? Du kannst diese Umsätze auch selbst tracken.
In Absprache mit meinem Anwalt werde ich keine Namen nennen. Glaubt mir, es zuckt mir in den Finger, diese doch zu nennen. Aber ich habe keine Energie, mich mit idiotischen Abmahnungsversuchen herumzuschlagen...
Die Basis
- 20 Online-Shop wurden analysiert. Davon waren einige "alt", nicht mehr beworben und fast ohne Traffic. Diese sind nicht einberechnet worden.
- Alle Online-Shops sind durch das Impressum oder sonstigen Angaben (auch einige kreative Umwege) zuweisbar auf einen bestimmte Person/Firma.
Die Fakten
Shopify Umsatz-Screenshots lügen nicht. Oder doch?! 😅
Coach/Coaches #1
Ein profitablen Online-Shop aufzubauen. Kein Problem. Sagt er. Hat gekauften Artikel in bekannten Magazinen und erzählt von Mio. Umsätzen/Jahr und mehreren zehntausend Euro Umsatz/Tag.
Realität? Es laufen ca. 40 Ads. Hat gut Traffic. Der Umsatz? Im Schnitt um die 700 Euro/Tag. Umsatz pro Monat* ca. 21'700 Euro.
Coach/Coaches #2
Ist gelegentlich auch in dieser Gruppe aktiv. Erzählt gerne von seinen Erfolgen und seinen verschiedenen erfolgreichen Online-Shops.
Realität? Es sind mehrere Online-Shops getrackt worden. Es laufen einige Ads. Diese sind eine Katastrophe vom Aufbau her. Umsatz? Kein einziger Verkauf.
Coach/Coaches #3
Auch in der Gruppe. Er hat Millionenumsätze gemacht, nach eigenen Angaben. Flext auch gerne mit seinen Umsätzen. Gehört zum Marketing.
Realität? Zwei getrackte Online-Shops. Es laufen Ads, die Online-Shops haben Traffic. Er macht im Schnitt zwei Verkäufe/Tag. Ein Umsatz von knapp 100 Euro. Sind dann im Monat* ca. 3100 Euro. Der zweite Online-Shop hat innerhalb des gemessenen Zeitraums kein Verkauf erzielt.
Coach/Coaches #4
Ist auch in der Gruppe, aber passiv unterwegs. Hat viele Online-Shops online und ist länger im Business. War auch in der Coaching-Analyse. Auch er teilt gerne seine Umsätze.
Realität? Viele der Online-Shops "dümpeln" vor sich hin, mit sehr wenigen Bestellungen. Es laufen für die meisten der Online-Shops Ads. Der Online-Shop, welche die meisten Umsätze macht, generiert ca. 1000 Euro am Tag. Was wiederum in einem Monat* ca. 31'000 Euro sind.
Coach/Coaches #5
Auch aktiv auf Social-Media. Haben mehrere Online-Shops. POD-Shop, gelabelte Produkte, aber auch klassische China DS-AliExpress Winner-Shops.
Realität? Einer der Online-Shops macht wirklich Umsatz. Dort laufen über 100 Ads. Der tägliche Umsatz beträgt hier knapp 10'000 Euro. Das ist dann pro Monat* ca. 310'000 Euro 👍 Der Rest der Online-Shops sind nicht erwähnenswert.
Coach/Coaches #6
Flext überall, mit seinen Umsätzen, mit seinem Geld & Co. Ist auch bekannt durch verschiedene Artikel & Medien. Versucht alle seine Online-Shops zu verstecken. Hat nicht geklappt.
Realität? Viele Online-Shops online. Die Online-Shops sind eine Katastrophe. Deutsch/Englisch. Texte Copy-and-paste. Es sieht wie bei einem Anfänger aus. X-Facebook Seiten, mehrere FB-Accounts, welche dieselben Werbungen schalten (vermutlich durch FB Blockierungen), sog. Winner-Produkte. Die Umsätze? Alle Online-Shops zusammen, ca. 200-300 Euro/Tag. Monatsumsatz* von maximal ca. 9'300 Euro.
Coach/Coaches #7
Scheinbar neu im Business. Ich habe noch nie von ihm gehört. Könnte mein Sohn sein. Flext auch gerne mit den Umsätzen. Auch mit dem Online-Shop-Name.
Realität? Also ich weiß nicht, wie er auf die Zahlen kommt, welche er veröffentlicht. Da sind ein paar Zahlen zu viel vorn dran, oder unser Tool misst falsch?! Kurz. Etwa 20 Ads am Laufen, Umsatz am Tag von ca. 150 Euro, pro Monat* 4650 Euro.
Coach/Coaches #8
Er mahnt gerne alles und jeden ab. Ist stolz auf sein neuestes Projekt. Und man muss sagen, der Online-Shop ist wirklich gut aufgebaut. Flext mit Screenshots mit mehreren 10'000 Euro/Tag.
Realität? Der erste und einzige Online-Shop, welcher ein serverseitigen Script verwendet, um das Messen der Umsätze zu verhindern, indem automatische Updates gemacht werden. Herzliche Gratulation! 😎
* Gemessener Durchschnittsbetrag/Tag * 31 Tage.
Hinweis: Es ist anzunehmen, dass viele der Coaches weitere Online-Shops betreiben, welche nicht zu finden oder bekannt sind. Und vielleicht machen sie genau dort das viele Geld, mit welchem sie gerne flexen? Oder kommt es eben doch aus den Coachings?! Fragen über Fragen...
Deren Business und Online-Shops
Zusammenfassung. In den seltensten Fällen wirklich seriöse Online-Shops.
- Der Coach versucht sich mit x-verschiedene Online-Shops, One-Product-Shops und in verschiedene Nischen
Testet als selbst herum. Was er auch seinen Kunden rät. Anstatt ein langfristiges Business aufzubauen. - Beschweren über deren Online-Shops auf Verbraucherportalen und sonst im Netz
Schlechter Kundenservice, Produkte mit mangelhafter Qualität, lange Lieferzeiten usw. Viele der Online-Shops sind immer noch die "klassische AliExpress-DS-Shops" nur wenige davon haben einen Brand aufgebaut oder deren eigenes Produkt. - Nicht rechtskonforme Online-Shops
Nicht vorhandene/rechtskonforme Cookie-Banner sind mehr Standard als die Ausnahme. DSGVO-Verstöße, inkorrekte Lieferzeiten, Produktangaben usw. Jeder Konkurrent könnte sie abmahnen lassen... 😇 - Kostenlose und inkorrekte Rechtstexte Coachings zu verkaufen für mehrere tausend Euro, aber kein Geld für ein paar Euro/Monat für korrekte Rechtstexte? Das "lustigste" Beispiel ist der Coach, welcher die Rechtstexte von einem anderen Online-Shop kopierte und tatsächlich vergessen hat, diesen Online-Shop Namen zu entfernen. WTF!
- Online-Shop Conversion-Optimierungen
Kein einziger dieser Online-Shop ist sauber Conversion-optimiert. Die meisten davon sind eher eine Katastrophe. ALLE diese Coaches sollten sich einmal unseren Artikel über die Conversion-Optimierung anschauen. Die meisten Coaches wissen nicht, wie man ein Online-Shop richtig Conversion optimiert. Das ist mir auch schon den Coaching-Reviews aufgefallen. Tragisch. Denn ohne viel Aufwand lässt sich hier "einfach" und mit wenig Geld mehr Umsatz generieren. - Komische Firmenkonstrukte
Der Coach hat vorher Finanzprodukte verkauft? Die Firma wurde liquidiert. Weitere x-weitere Firmen auf die Person am Laufen (inkl. einem Waschsalon. OMG = Geldwäsche?!). Die Firmenadressen, in Regionen, wo man nicht leben möchte und mit dem Auto wo geflext wird, würde ich nicht in diese Region fahren!😁 Nicht vorhandene Büros durch gemietete Adressen etc. Alles andere als seriös. - Haftungsbeschränkt (UG) und Kleinunternehmen
Behaupten aber Millionen Umsätze pro Jahr zu machen?! Kein Geld für eine anständige Firma. Und war es nicht so, dass man mit einem KU diesen Umsatz gar nicht machen kann/darf?
Braucht ein Coach sein eigenen Online-Shop?
Nein. Braucht er nicht. Das ist eine Falschannahme. Es reicht, wenn er früher mit eigenen Online-Shops Erfolg hatte. Er bleibt am Ball durch sein Coaching und seine Teilnehmer.
Natürlich müssen diese Online-Shops langfristig gelaufen sein - und nicht nur ein Winner-Produkt-Shop. Was leider meistens der Fall ist...
Alle erwähnten Beispiele hier, sind von Coaches, welche mit Ihren Umsätzen öffentlich flexen (Facebook, Instagram, TikTok, ...) darum haben wir auch diese Beispiele verwendet.
Wie haben wir gemessen?
🚨 WICHTIG: Diese Methode ist veraltet! Auch alle anderen Tracking-Tools für Shopify funktionieren nicht mehr! Shopify hat dies einige Monate nach der Veröffentlichung dieses Artikels unterbunden. Es gibt kein Tracking-Tool mehr für Shopify, das zuverlässige Daten liefert!
Alle Online-Shops wurden mit einem Zeitraum über drei verschiedene, zufällig ausgewählte Tage gemessen. Ein Tag davon am Wochenende. Die Zeitzonen wurden berücksichtigt.
Wie auch PPSPY und AliHunter & Co. haben wir das "update_at" Feld in den öffentlichen JSON-Daten verwendet der Produkte, um die Verkäufe zu tracken.
Diese Browser-Extensions sind jedoch zu ungenau. Da diese u.a. nur alle paar Sekunden die JSON-Daten prüfen.
Wir haben das mit einem Server-Script gemacht. Dieser hat die Daten aller Produkte laufend abgefragt. Dass wir in keinen Shopify-Block gekommen sind, haben wir über die Abfragen über 75'000 Proxyserver rotiert.
Änderungen an der Produktbeschreibung, der Tags und anderen Daten würden ignoriert und nicht als Sales getrackt.
Wie Du den Umsatz der Online-Shops mit Chrome-Extensions selbst tracken kannst und wie das alles technisch funktioniert, findest Du in diesem Artikel: Du willst wissen, welche Produkte Dein Konkurrent am häufigsten verkauft und wie viel Umsatz der Online-Shop generiert?
Stimmen diese Daten?
Ein Mitglied aus der Gruppe hat über mehrere Tagen einen bekannten Socken-Shop getrackt. Diese Zahlen stimmen nach seiner Aussage +/- in etwa überein mit deren Umsatzziel für 2022.
Wir wollen es genauer wissen und haben über 10 Online-Shops mit unserem Script getrackt, wo wir die Umsätze im Shopify-Admin sehen. Resultat? Die gemessenen Verkäufe sind nicht 100 % korrekt, aber genau genug.
Bei Online-Shops welche extrem viel Verkäufe (mehrere pro 0,5 Sekunden) kann ein Sales "verloren gehen". Nicht stattgefundene Verkäufe könnten getrackt werden durch andere "update_at" Änderungen. Das kann aber nur mehr Verkäufe verursachen und nicht weniger!
PS: Wie in meiner damalige Coaching-Analyse basiert dieser Artikel auf Daten und Fakten. Es sind keine wilden Theorien oder Anschuldigungen, wie es damals der eine oder Anwalt der Coaches darstellen wollte. Natürlich. Das hier sind nur ein paar Beispiele. Damals bei der Coaches-Analyse waren es ungefähr 300 Feedbacks - auch nicht repräsentativ. Dennoch, es zeigt eine Tendenz. Und das reicht mir persönlich völlig für so einen Artikel.