Dropshipping Basics

„Winning-Product” vs. „Langweilige Produkte“. Der Mythos der Winner.

Dieser Post ist in zwei Teile gegliedert.

Zuerst erzähle ich Dir etwas über das sog. „Winning-Product”. Typischerweise ein Fancy-Produkt aus China, dass eigentlich niemand braucht. Und im zweiten Teil, wie man mit einem „langweiligen Produkt“ hervorragende Umsätze macht.

Das „Winning-Product”

Alle sprechen darüber, es ist in jedem Dropshipping YouTube Channel zu sehen und jeder Kurs und jeder Coach wird Dir etwas darüber erzählen. Meistens kommt sowas:

Du musst ein "Winning-Product" finden. Das ist das Wichtigste!

Und die „ganz Schlauen“ davon, erklären Dir dann stundenlang, wie man so ein Produkt findet. Mit AdSpy-Tools oder weiteren Services wie Dropship Spy, Niche Scraper & Co. Also quasi ein Produkt „klauen“, welches bei der Konkurrenz schon gut läuft.

Auf den ersten Blick vielleicht eine tolle Idee. Leider nur sehr kurzfristig gedacht. Warum?

  1. Falsches Mindset. Du möchtest Geld verdienen, ohne etwas zu tun.
  2. Wenn jemand einen “Winner” gefunden hat, dann bist Du nur noch der Mitläufer.
  3. Die Kunden werden geflutet mit demselben Produkt. Mit ähnlichen Ads, von verschiedensten Anbietern. Dadurch können die Ad-Preise höher werden und die Conversion Rate sinkt, etc.
  4. Reklamationen oder sogar Abmahnungen sind dadurch (meistens) vorprogrammiert, schlechte Facebook Scores, PayPal Disputes, Sperren von Ads und Werbekonten, etc.
  5. Du verschwendest laufend Deine Zeit/Energie damit diese “Winner” zu finden (nachzulaufen) anstatt etwas Eigenes auf die Beine zu stellen!

Und meistens sind diese Produkte einfach nur “billiger Mist” und teilweise sogar gefährlich.

Beispiele: Qualitativ schlechte Fitness-Tools, Beauty Produkte mit gefährlichen Inhaltsstoffen, welche nicht getestet worden sind, „vergifteter“ Plastik, usw.

Fazit: Das ist kein nachhaltiges Business Model und ich halte gar nichts davon. Ich würde sogar so weit gehen und es als Bull**** bezeichnen. 😄

Es gibt kein "Winning-Product". Ein "Winning-Product" macht man!

Was meinst Du damit? Genauso, wie ich es geschrieben habe... Habt ihr schon einmal darauf geachtet, was Kioske tun, wenn es draußen regnet? Nicht? Dann verrate ich es euch. 🙂

Sie stellen vorne beim Eingang die Ständer mit den Regenschirmen auf.

  • Die Zielgruppe = Fast jede Person, welche keinen Schirm dabei hat
    (ggf. eher weniger die Teenager, die finden Schirme uncool)
  • Das Kundenbedürfnis = Der Kunde will trocken bleiben
  • Das Angebot = 20 % Rabatt auf alle Schirme/Knirps

In diesem Fall wird der “ganz normale und langweilige Schirm” in diesem Moment zum "Winner" Produkt. Und so lässt sich mit der richtigen Zielgruppe, dem richtigen Marketing und dem richtigen Zeitpunkt (fast) jedes Produkt verkaufen.

Kritische Stimmen würden jetzt sagen. Ok, das ist jetzt aber ein blödes Beispiel mit dem Schirm, denn wir wollen ja auch verkaufen, wenn der Kunde eigentlich das Produkt gar nicht braucht. Also ein sog. Impulskauf.

Meine Gegenfrage wäre nun: Warum muss es denn (immer) ein Impulskauf sein? Wäre es nicht besser, Produkte zu verkaufen, welche der Kunde auch wirklich braucht und aktiv sucht?

Und damit kommen wir nun automatisch zum zweiten Teil...

Das langweilige (Winner) Produkt

Ich bin seit über 25 Jahren in Web-Business, seit über 20 Jahren im E-Commerce Business und seit über 10 Jahren aktiv im Dropshipping/Reseller-Business. Und dabei ist mir ein Unterschied aufgefallen, zwischen dem „klassischen Dropshipper“ und dem „normalen“ Reseller Shop-Betreiber, welcher eigentlich dasselbe tut, sich aber nur nicht so nennt.

Als die ersten Anbieter die EU-Lieferantenlisten publiziert hatten, ging es nicht lange und die ersten Kommentare waren:

Aber da drin hat es ja gar keine coolen Produkte, welche ein paar Euro im EK-Preis kosten. Was soll ich denn damit?!

Tja. Genau hier unterscheiden sich die „Dropshipper“ von den anderen. Denn dem klassischen Reseller ist das völlig egal. Der freut sich, wenn er ein zuverlässigen Supplier gefunden hat (kurze Lieferzeiten, keine rechtlichen Probleme mit Produkthaftung, Zoll, etc.) und ein Produkt, auf welchem er eine gute Marge hat. Egal, ob das jetzt ein Schirm, ein Toaster oder ein Kabel ist.

Ich gebe Dir drei Beispiele unserer Kunden:

  • Der USB-Kabel Shop (US/UK)
    Das ist unser größter Kunde (vom Umsatz und Gewinn her). Sie verkaufen USB-Gadgets, USB-Kabel und weiteres USB-Zubehör wie Hubs, Battery-Packs, etc. alles geliefert von lokalen Suppliern. Sie verkaufen über den eigenen Shop, über Amazon und Google-Shopping. Die betreiben den jetzt schon seit über fünf Jahren und machen damit Mio. Umsätze. Die Werbung wird hier mit Facebook/Instagram/Google Ads gemacht.
  • Der Pfannen-Shop (DACH)
    Haushaltsgeräte gehen immer, das wissen auch die Dropshipper mit den “Fancy Haushaltshelfer”. Dieser Shop hat sich spezialisiert auf hochwertige Pfannen. Kein “billiges Zeugs” sondern Markenware. Der durchschnittliche Warenkorbwert beträgt mehr als 200 Euro. Sie verkaufen über den eigenen Shop, über Amazon, Google-Shopping und über regionale Verkaufsplattformen. Dieser Shop ist noch nicht so lange online, deren Wachstum ist aber enorm und hat sogar mich überrascht. Die Werbung wird hier mit Google Ads und Affiliate-Shop gemacht.
  • Der Männer Unterwäsche-Shop (DACH)
    Ja, (viele, zu viele) Männer wechseln ihre Unterwäsche zu wenig und/oder haben zu wenig davon zu Hause. 🤣 Und deren Freundinnen/Frauen nervt das. Also, was dagegen tun? Hat sich dieser Shop-Betreiber gedacht und hatte eine Idee. Warum nicht Unterwäsche verkaufen, und zwar als Produkte, als Geschenksets und also Abo (für den faulen Mann selbst oder als Geschenk von der Freundin)? Dazu gibts noch einige weitere Produkte dazu, welche man personalisieren kann. Läuft. Die Werbung wird hier durch Influencer gemacht, mit Facebook/Instagram und mit Google Ads.

Was ich damit sagen will ist, dass man gute Geschäfte nicht nur mit den „coolen Produkten“ machen kann, sondern sich dazu fast jedes Produkt eignet.

Natürlich ist der Markt voll, mit z.B. Pfannen. Aber hier gilt dasselbe, wie ich oben schon erwähnt habe. Es ist nur eine Frage des Marketings. Und es ist ja nicht so, dass diese „Winner“ nicht auch schon x-fach im Markt sind, oder schon einmal waren und wieder aufgewärmt worden sind.

Ich persönlich, finde diese Art Business zu machen viel angenehmer, als meine Zeit damit zu verschwenden, irgendwelchen „Trends“ hinterherzulaufen.

Obwohl, manchmal vermisse ich die Zeit... Da war viel mehr "Action", als wir auf der klassischen DS-Winner Jagd waren. 😎

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