Gestern Abend hat ein Gruppenmitglied diese Frage gestellt:
"Gibt es auch jemanden, der seinen Shop schon seit einigen Jahren hat? Ich sehe immer nur Shops von diesem Jahr..."
Das ist mir und anderen „alten Hasen“ aus dem Business auch schon aufgefallen. Nur mal die Gruppensuche verwenden, ein paar Shops anschauen, welche vor ein paar Monaten gestartet sind und man wird feststellen, dass die meisten davon wieder offline sind. 😢
Meine Antwort darauf:
Weil die meisten keinen Plan haben, was sie wirklich tun!
* Oder sie finden auch kein Produkt und/oder schalten die Ads falsch oder haben zu wenig Budget um den Pixel trainiert zu bekommen. Somit wird das Geld verbrannt. Kein Geld mehr da. Fertig. Das passiert meist denen, welche vorher noch ein teures Coaching gekauft haben, in welchem ihnen versprochen wurde, dass man mit nur 500 Euro Investment „durchstarten“ kann.
** Das Geld geht aus für die Ads & Ware, da sie nicht genug Reserven haben. Verzögerungen der Bestellungen sind der Fall (weil auf Geld gewartet wird). Weiteres Chaos ist vorprogrammiert.
*** Und ggf. Abmahnungen wegen Verpackungsgesetz, Produktkennzeichnungen, Produkthaftung etc. Denn, sobald man skaliert, schläft die Konkurrenz nicht und macht sich einen „Spaß“ daraus, diese Shops abzumahnen, dass diese schließen müssen.
Und ja, es gibt Dropshipper, welche mehr als ein paar Jahre auf dem Markt sind. Auch ein paar unserer Gruppenmitglieder, die ich kenne, sind seit x-Jahren im Business. Und so wären wir beim Thema.
Die Frage kommt immer wieder. Ich erzähle ich euch einmal meine Geschichte, wie ich zu Dropshipping gekommen bin...
Das „Abenteuer E-Commerce“ hat bei mir schon im Jahr 1998 begonnen. Ich habe angefangen für die “OnlineShop AG” (der perfekte Name dafür) zu arbeiten, welche der Realisationspartner für E-Commerce Projekte war, für den größten Internet-Provider in der Schweiz. Wir haben Enterprise Online-Shops basierend auf Intershop entwickelt. Mit der Zeit habe ich dann selbst Schulungen gegeben als Intershop-Spezialist und war auch viel in Deutschland unterwegs. Die Projekte hatten krasse Größen und noch krassere Budgets (ab 100k+), aber das war in dieser Zeit völlig normal. New Economy Zeit. Natürlich kam das nicht gut, das wissen wir ja nun alle. Aber ich habe in dieser Zeit viel gelernt, wie das E-Commerce-Business funktioniert. ERP, CRM, Prozesse, Schnittstellen, Payment Systeme, Server und Conversion-Optimierung, usw.
Aber diese Geschichte kann ich Euch später einmal erzählen. 😄
Die nächsten paar Jahre habe ich bei Scout24, TBWA und weiteren Werbeagenturen verbracht, als Entwickler, Projektleiter, Teamleiter und CTO.
Und dann ist es passiert...
Es war vor über 15 Jahren. Damals habe ich eine Frau kennengelernt, welche in einem Sex-Shop gearbeitet hat. Und irgendwie wurde daraus eine längere Affäre. Sie arbeitet dort nur nebenbei und studierte eigentlich Journalismus und Kommunikation. Und ein Thema ist immer wieder aufgekommen. Kunden kommen in den Shop, schauen sich die Produkte an, finden diese zu teuer und kaufen darum nicht...
Und plötzlich hatten wir eine Idee! 😎
Sie hatte Ahnung von den Produkten, kannte die Zielgruppe und kannte sich aus mit Kommunikation und Marketing. Ich wusste, wie man ein Online-Shop programmiert, diesen betreibt, wie man Online-Werbung schaltet und welche andere Werbemöglichkeiten es online noch gibt.
Ihr dürft jetzt 3x raten, was wir für einen Online-Shop gemacht haben. Natürlich! Ein Online-Sex-Shop. Es war am Anfang jedoch kein klassischer Dropshipping Shop.
* Liebesleben kannst Du austauschen, mit jeder anderen Nische. Wie Hausfrauen, welche ihre Kochkünste online veröffentlichen, auf Blogs, Websites, Instagram usw. Was denkst Du, wie viele von ihnen würden sich über ein gutes Geschenk (z.B. mein Lieblingsprodukt, eine „gute Pfanne“) freuen und darüber danach (kostenlos) berichten?
Wie das so ist, Affären halten (meistens) nicht auf Dauer... 👼
Ich war wieder in einer Beziehung, hatte irgendwann auch keine Lust mehr mich neben meinem eigenen Web- und E-Commerce Business noch um diesen Shop zu kümmern, meine Geschäftspartnerin hatte einen normalen 08/15 Job und das mit Freelancer hat nicht so wirklich geklappt. Also haben wir den Shop für eine sechsstellige Summe verkauft.
Später habe ich weitere Dropshipping-Shops gelauncht. Zuerst auch wieder "Klassisches" China-Dropshipping, danach einige Produkte gebrandet, später Wiederverkauf von Produkten aus der EU, usw. Einige der Storys, findet Ihr auch auf der Website im Thema Storytelling.
Unterdessen betreiben wir über 350 Reseller/Dropshipping Shops für unsere Kunden im DACH-Bereich. Viele davon laufen über fünf Jahre erfolgreich. Aber natürlich gibt es auch Kunden, welche Probleme haben/bekommen und nach ein paar Monaten offline gehen...
PS: Der Blog ist übrigens immer noch online und hat aktuell immer noch über 10k Page-Views pro Monat. Dieser wird jedoch nicht mehr gepflegt, wirft aber immer noch jeden Monat Geld ab durch Amazon-Affiliate.
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